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Sonntag, 5. August 2018

Stärke deinen Nächsten im Glauben!

Kürzlich las ich in der Bibel folgenden Vers:

"Jeder von uns soll das Wohl des anderen im Blick haben und so leben, dass er ihn zum Guten ermutigt und im Glauben stärkt."
(Röm 15,2)

Doch was heißt das konkret für mich? Wie kann ich so einen "theoretischen" Bibelvers in meinem Alltag umsetzen und mich nicht nur Christ nennen, sondern auch entsprechend leben?

Wenn ich mir den Satz genau ansehen, so besteht er aus mehreren Bestandteilen, fast wie aufeinander aufbauende Bausteine:
  1. das Wohl des anderen im Blick haben
  2. ihn zum Guten ermutigen
  3. ihn im Glauben stärken
Ich verstehe das also wie folgt:

  1. Meine Gedanken sollen nicht nur egozentrisch um mich selbst und meine Bedürfnisse kreisen. Ich soll die Menschen in meiner Umgebung bewusst wahrnehmen. Ich soll hinschauen statt wegsehen. Ich soll mich in sie hineinversetzen (Neudeutsch: Empathie! Früher nannte man es "Einfühlungsvermögen"!) und mich um ihr Wohl sorgen.
  2. Ich soll meine Mitmenschen und meine Mit-Christen ermutigen und unterstützen!
  3. Ich soll meine Mitchristen im Glauben stärken.
Aber wie setze ich vor allem das "im Glauben stärken" konkret um?

Hier ein paar ganz persönliche Erfahrungen, wie ich es in letzter Zeit versucht habe:

  • Wenn ich meine Umgebung betrachte, so habe ich verschiedene Typen von Menschen in meinem Umkreis. Es gibt Leute, die Kirche und Religion strikt ablehnen. Es gibt Leute, die kaum Bezug zu Kirche und Gott haben und es gibt Leute, die ernsthaft nach Gott suchen. Je nach Ausgangslage haben sie unterschiedliche Bedürfnisse.
    Zwischenfazit: Trotz allem bin ich um das Wohl ALLER meiner Bekannten besorgt.
  • Ich gründete spontan eine Gruppe über einen Messenger-Dienst mit Leuten, die Religion nicht strikt ablehnen. Dort postete ich, wann und wo ich einen Gottesdienst besuchen möchte oder zu einer Andacht gehe. Niemand muss mit. Aber jeder ist eingeladen. Es zeigte sich: Nicht jeder hat alle Gottesdienstzeiten im Kopf und viele sind zu bequem extra nachzusehen oder nach Feierabend extra nochmal außer Haus zu gehen.
    Aber: Zu meiner eigenen Überraschung schloßen sich bisher jedes Mal unterschiedliche Leute an und begleiteten mich in die Kirche. Manchen brauchen scheinbar tatsächlich eine "Extra-Einladung". Sogar Leute, bei denen ich zuvor Zweifel hatte, ob ich sie überhaupt in die Gruppe aufnehmen soll und informieren, kamen mit. Jedes Mal war es sehr schön und wir sprachen nach der Messe bei einem Eisdielen- oder Café-Besuch noch weiter über die Predigt des Pfarrers.
  • Ich bete regelmäßig für das Wohl meiner Freunde und Bekannten - manche Wissen davon und manche nicht. Von einigen Leuten bekam ich extra Nachrichten zugeschickt mit der Bitte von deren Freunden (die ich selbst gar nicht kenne), dass ich auch für sie beten soll.
    Es hat mich überrascht, wir stark der Wunsch verbreitet ist, dass man für Leute beten soll - auch wenn sie selbst es anscheinend (noch) nicht können.

Soweit meine bisherigen kleinen Versuche. Ihr habt auch Erfahrungen in diesem Bereich? Gerne freue ich mich auf Eure Ideen und Kommentare.

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